Atmung bei SAS: Atemwege schlecht oder gar nicht passierbar
Viele Menschen in Deutschland sind von einem Schlafapnoesyndrom betroffen und somit chronisch krank. Das Schlafapnoesyndrom bildet sich meist nicht mehr spontan zurück, sondern begleitet den Patienten quasi ein Leben lang. Mittlerweile ist unbestreitbar, dass das Schlafapnoesyndrom eine ernste Erkrankung darstellt. Neben den quälenden Beschwerden sind es vor allem Erkrankungen im Herz-Kreislaufsystem, die den Patienten als Folge der Schlafapnoe gefährden. Ferner besteht eine beträchtliche Unfallgefährdung aufgrund der großen Müdigkeit. Das Schlafapnoesyndrom ist also keine Modekrankheit!
Das Wort „Apnoe" bedeutet Atemstillstand. Schlafapnoe ist ein Atemstillstand während des Schlafs und gehört zur Krankheitsgruppe schlafbezogener Atmungsstörungen (SBAS). Von einer Apnoe spricht man, wenn es beim Betroffenen mindestens 10 Mal pro Stunde für mindestens 10 Sekunden zu Atemaussetzern kommt. Diese Atemaussetzer können dabei bis zu mehrere 100 Mal pro Nacht auftreten und in einzelnen Fällen länger als eine Minute andauern und so ernsthafte Gesundheitsschäden hervorrufen.
Die CPAP-Therapie (Continuous Positive Airway Pressure) ist der Goldstandard für die Behandlung der chronisch obstruktiven Schlafapnoe und wird seit Jahrzehnten erfolgreich eingesetzt. Dabei erzeugt das Therapiegerät einen kontinuierlichen Überdruck, der über einen Schlauch und eine Beatmungsmaske zum Patienten geleitet wird und die Atemwege sicher offen hält, bzw. öffnet. Für jeden Patienten muss dabei der richtige Druck individuell ermittelt werden. Dies geschieht normalerweise in einem Schlaflabor.
Eine CPAP-Maske ist ein wichtiger Bestandteil der CPAP-Therapie und stellt zudem eine sensible Schnittstelle zwischen Mensch und Therapiegerät dar. Für den Patienten ist die Maske der wahrscheinlich kritischste Punkt innerhalb der Schlafapnoe-Therapie, denn sie sitzt Tag für Tag mehrere Stunden auf sensiblen Gesichtsbereichen. Für eine erfolgreiche CPAP-Therapie ist es deshalb besonders wichtig, die passende Schlafapnoe-Maske zu finden.
Das CPAP-Gerät verfügt über eine kompakte Turbine, die einen kontinuierlichen Überdruck erzeugt. Das Gerät ist über ein Schlauchsystem mit Ihrer Maske verbunden. So wird der zuvor in einem Schlaflabor ermittelte Druck an die oberen Atemwege weitergegeben, die dadurch stabilisiert werden. Daraufhin können Sie ungehindert mit eigenem Antrieb atmen. Auch die Atemfrequenz, Atemtiefe und der Luftdurchfluss wird von Ihnen selbst bestimmt.
Ein Atemluftbefeuchter kann in Kombination mit einem CPAP-Gerät verwendet werden und wird direkt daran angeschlossen. Über eine Heizung wird das Wasser erwärmt und verdunstet. Es entsteht Wasserdampf, welcher von der aus dem Therapiegerät kommenden Luft mit in die Atemwege getragen wird. Dadurch wird die Atemluft feuchter und wärmer. Je mehr er das Wasser heizt, desto mehr Wasserdampf entsteht und wird in die Atemwege getragen. Viele Patienten empfinden die Therapie so als angenehmer.
Die Untersuchung in einem Schlaflabor, auch Polysomnographie genannt, ist die umfangreichste und sicherste Methode Schlafstörungen zu diagnostizieren. Sie wird eingesetzt, wenn vorausgehende Untersuchungen kein oder kein eindeutiges Ergebnis liefern konnten sowie um Diagnosen zu bestätigen oder Behandlungen zu erproben.
In vorrausgehenden Untersuchungen wird in der Regel eine ausführliche Anamnese durchgeführt, also die Erfassung aller relevanter Daten zum Gesundheitszustand des Patienten, sowie eine ambulante Aufzeichnung schlafmedizinisch relevanter Daten, die sogenannte Polygraphie.
Im Schlaflabor sind nicht nur in der Nacht Untersuchungen möglich, auch am Tag können sie notwendig werden. Bei starker Tagesschläfrigkeit zum Beispiel kann so ein relevanter Eindruck des Schweregrades erlangt werden.
Über Medikamenteneinnahme oder weitere Besonderheiten sollte man seinen Arzt zuvor immer informieren, denn auch dies kann den Schlaf bzw. die Schlafuntersuchung beeinflussen.
Nach der Untersuchung bzw. der Ergebnisanalyse bespricht der Arzt mit dem Patienten das weitere Vorgehen. Gegebenenfalls müssen weitere Untersuchungen gemacht werden oder es wird eine Therapie empfohlen.
Ungefähr 50% aller Patienten, bei denen Schlafapnoe diagnostiziert und eine CPAP-Therapie verordnet wurde, brechen die Behandlung ab oder versagen bei der CPAP. Warum geschieht dies dann, wenn die CPAP-Therapie der Goldstandard ist? Es ist eine interessante Frage, die eine Antwort verlangt.